Unabhängiger Journalismus in der Diözese Rottenburg-Stuttgart
K-Punkt
„Kein
begründeter
Verdacht
wird
vertuscht,
und
jeder
Täter
wurde
und
wird
zur
Rechenschaft
gezogen,
bestraft,
aus
der
Pastoral
herausgenommen
und
vom
Dienst suspendiert.“, sagte Bischof Fürst 2018.
Redaktion
Die Frauenfrage: Die Weltsynode
Bild: Gerd Altmann, Freiburg
Freitag, 2. Juni 2023
Die Frauenfrage (3)
Aus dem Vorbereitungsdokument zur
Weltsynode
Kann
die
Weltsynode
die
bisherige
Rolle
der
Frau
ohne
Zugang
zu
Ämtern
aufbrechen?
Oder
sind
die
Positionen
auf
den
Kontinenten
so
unterschiedlich,
dass
es
kaum
zu
einer
von allen getragenen Neupositionierung kommen kann?
In
den
Texten
aller
sechs
vorbereitenden
Synoden
wird
über
die
Rolle
der
Frau
in
der
Katholischen
Kirche
nachgedacht.
(Die
Grundlage
der
folgenden
Zusammenstellung
findet
sich
auf
katholisch.de
mit
den
Redakteur:innen
Carina
Adams,
Matthias
Altmann, Benedikt Heider und Felix Neumann.)
Naher Osten
Bei
den
innerkirchlichen
Reformthemen
fällt
vor
allem
die
deutliche
Sprache
zur
Rolle
von
Frauen
in
der
Kirche
ins
Auge.
"Jede
Form
des
Ausschlusses
von
Frauen
von
der
Teilnahme
am
kirchlichen
Leben,
insbesondere
an
der
Ausarbeitung
kirchlicher
Entscheidungen,
sollte
aufgegeben
werden",
heißt
es
im
Abschlussdokument.
Die
Kirchen
sollten
beginnen,
"ernsthaft
über
die
Wiedereinführung
des
Diakonats
der
Frau
nachzudenken".
Damit
folgen
die
unierten Ostkirchen Überlegungen in orthodoxen Kirchen.
Europa
Hier
wird
auch
die
Frage
nach
einer
Öffnung
der
Zugangsvoraussetzungen
für
das
Weiheamt
behandelt.
Es
zeigt
sich,
dass
diese
Frage
je
nach
Land
eine
unterschiedliche
Relevanz
hat,
was
auch
an
einigen
Beispielen
belegt
wird:
Während
die
Frage
nach
dem
Frauenpriestertum
mancherorts
kein
großes
Thema
sei,
werde
sie
anderswo
als
Voraussetzung
für
eine
fruchtbarere
Kirche
in
Europa
betrachtet.
Eine
Übereinstimmung
zeige
sich
aber
in
dieser
Thematik:
"Förderung
der
echten
und
wirksamen
Mitverantwortung
des
Gottesvolkes,
Überwindung
des
Klerikalismus".
Dabei
gehe
es
nicht
nur
um
den
Platz
der
Frauen
in
der
Kirche,
sondern
um
ein
Verständnis
für
die
Vielfalt
der
Ämter
als
Ausdruck
des
synodalen
Charakters
der
Kirche.
So
formuliert
das
Prager
Abschlussdokument
die
europäischen
„Prioritäten“
für
die
Weltbischofssynode
auch
ziemlich
vorsichtig.
Es
betont
die
Notwendigkeit,
konkrete
und
mutige
Entscheidungen
über
die
Rolle
der
Frau
in
der
Kirche
und
über
ihre
stärkere
Beteiligung
auf
allen
Ebenen,
auch
an
Entscheidungs-
prozessen, zu treffen.
Asien
Auch
die
Kirche
Asiens
formuliert
"eine
tiefe
Besorgnis
über
die
mangelnde
Einbeziehung
von
Frauen
in
Leitungs-
und
Entscheidungsprozesse
in
der
Kirche.
Frauen
im
geweihten
Leben,
obwohl
sie
sich
für
die
verschiedenen
Ämter
der
Kirche
engagieren,
erleben
ein
Gefühl
der
Entfremdung,
deren
Stimmen
in
den
politischen
Entscheidungen
der
Kirche
oft
nicht
ausreichend
gehört
werden."
Es
bestehe
Bedarf,
die
kirchlichen
Leitungs-strukturen
zu
erneuern
und
eine "sinnvolle Beteiligung von Frauen" zu ermöglichen.
Eine
Problematik
dabei
seien
kulturelle
Unterschiede
und
die
traditionellen
patriarchalen
Strukturen
asiatischer
Gesellschaften.
Die
Rolle
der
Frau
werde
oftmals
als
zweitrangig
angesehen.
Einige
Länder
berichteten
jedoch,
dass
Männer
sich
nicht
in
der
Kirche
engagierten
und
unter
diesen Umständen Frauen Führungsrollen übernähmen.
Nordamerika
Frauen
sollten
eine
größere
Präsenz
in
der
Kirche
bekommen.
"Ein
häufig
zu
hörender
Ruf
war,
dass
'mehr
Raum
für
sie
geöffnet
werden
muss,
insbesondere
an
den
Entscheidungstischen'"
Die
Kirche
sei
ermutigt
worden,
"die
Rolle
der
Frau
anzuerkennen,
zu
erkennen
und
zu
fördern
...
damit sie eine größere Präsenz in der Kirche haben".
Lateinamerika und Karibik
Was
die
aktuelle
Rolle
der
Frau
in
der
Kirche
angeht,
scheint
man
sich
eher
unschlüssig
zu
sein.
Einigen
Stimmen
zufolge
würden
Frauen
bereits
erfolgreich
in
für
Laien
offenen
Gremien
integriert.
Andere
wiederum
hätten
"das
Gefühl,
dass Frauen 'billige Arbeitskräfte' der Kirche seien.
Für
die
Zukunft
entsteht
daraus
aber
eine
deutliche
Forderung:
Zur
Einführung
des
Frauendiakonats
wird
das
Argument
der
gelebten
Glaubensrealität
angedeutet;
es
sei
in
Betracht
zu
ziehen
"unter
der
Berücksichtigung,
was
in
verschiedenen Gemeinden schon gelebt wird.“
Außerdem
fordert
das
Papier
die
Prüfung
der
"Nützlichkeit
des
Zölibats
und
seine
Beziehung
zum
priesterlichen
Leben".
Abschließend
wird
zu
dem
Themenblock
Frauenpriestertum
und
Zölibat
eine
Revision
der
gesamten
Theologie
des
Ämterprofils
gefordert
wird,
auch
unter
Einbeziehung
des
Priesterbegriffs,
sowie
„der
Öffnung
mancher Ämter für Frauen“.
Gemeinsam
mit
der
Zölibatsfrage
greifen
die
Bischöfe
erneut
die
bei
der
Amazonassynode
bereits
besprochene
Frage der Viri probati auf.
Auch
denjenigen,
"die
auch
in
unserer
Kirche"
ausgegrenzt
seien,
müsse
man
sich
zuwenden.
Hier
ist
die
Rede
von
Menschen
des
LGBTQ-Spektrums,
Paaren
in
zweiter
Ehe,
Priester
in
neuen
Lebenslagen
und
"Frauen,
die
aus
Angst
abgetrieben haben".
Afrika und Madagaskar
Während
das
Dokument
die
"Herausforderungen
zerbrochener
Ehen,
die
auf
traditionellen
Praktiken
beruhen,
die
durch
christliche
Werte
und
andere
sozioökonomische
Faktoren
nur
schwer
zu
verändern
sind"
und
Polygamie
als
Probleme
der
afrikanischen
Kirche
benennt,
kommt
anders
als
in
allen
anderen
Dokumenten
die
Frage
nach
LGBTQI-Christen
nicht
zu
Wort.
Themen
wie
Inklusivität,
Transparenz
und
die
Frauenfrage
spielen
jedoch
auch auf dem afrikanischen Kontinent eine große Rolle.
Ozeanien
Die
Kirche
in
Ozeanien
räumt
Spannungen
ein.
Dazu
gehören
unterschiedliche
Haltungen
zu
sexueller
und
geschlechtlicher
Vielfalt,
zur
Rolle
der
Frauen
in
der
Kirche
und
verschiedene
Ansichten
über
die
Möglichkeit
einer
Veränderung der kirchlichen Lehre. "
Das
Papier
spricht
auch
von
Spannungen
beim
Verständnis
von
Inkulturation.
"Einige
betrachten
die
Traditionen
der
Weltkirche
als
eine
Art
Auferlegung
auf
die
lokale
Kultur
und
sogar
als
eine
Form
von
Kolonialismus.
Andere
sind
der
Ansicht,
dass
Gott
in
jeder
Kultur
gegenwärtig
ist
und
dass
jede
Kultur
bereits
christliche
Wahrheiten
zum
Ausdruck
bringt.
Eine
andere
Ansicht
ist,
dass
Christen
einige
vorchristliche
kulturelle
Praktiken
nicht
übernehmen
und
anpassen
können.
Wenn
zum
Beispiel
ein
Priester
die
Symbolik
des
Häuptlings
eines
Dorfes
annimmt,
wird
der
Priester
zu
einem
Symbol
der
Macht
und
nicht
des
Dienstes", heißt es.
Fazit
Wer
bis
hierher
durchgehalten
hat,
mag
bezüglich
der
Frauenfrage
ein
wenig
an
Enthusiasmus
verloren
haben.
Die
Vielzahl
der
Probleme,
die
zum
Ausdruck
kommen,
könnte
zumindest
die
Forderung
nach
einer
Öffnung
der
Ämter
für
Frauen
zu
einem
Randthema
werden
lassen.
Und
wer
sich
einen
starken
Pusch
des
deutschen
Synodalen
Wegs
in
die
Weltsynode
erhofft
hatte,
wird
angesichts
des
mageren
Niederschlags seine Hoffnung zumindest dämpfen müssen.
Aufbruch
stellt
man
sich
aus
deutscher
Sicht
entschieden
anders vor!