Unabhängiger Journalismus in der Diözese Rottenburg-Stuttgart
K-Punkt-Rottenburg
Youtube-Videos zum Thema Missbrauch und Aufarbeitung
Die Frauenfrage: Die Weltsynode
Bild: Gerd Altmann, Freiburg
Freitag, 26. Mai 2023  Vermutlich ist der „point-of-no-return“ schon erreicht Die Katholische Kirche hat immer noch nicht begriffen,  worum es eigentlich geht  Es hätte so schön werden können, nach dem Sommer 1870. Endlich war Papst Pius IX. mit dem Jurisdiktionsprimat ausgestattet und unfehlbar bei endgültigen Entscheidungen in allen Glaubens- und Sittenfragen. Die Katholische Kirche hatte den Gipfel aller Möglichkeiten erreicht, denn wer könnte einem Papst künftig widersprechen.   Und trotzdem, so manches Lehrschreiben (auch Pius IX.) wurde zum Leerschreiben, weil sich die Zeiten veränderten und viele Theologen bemüht werden mussten, Äußerungen abzuschwächen, neu zu interpretieren. Wer die Deutungsentwicklung des Syllabus Errorum aus dem Jahr 1864 verfolgt, kann über die Kurzlebigkeit nur staunen. Zu der Zeit war der Papst auch noch nicht unfehlbar, mag man mit Augenzwinkern einwerfen. Dienstag, 30. Mai 2023  „Ketzerin“, „Hexe und Zauberin, Wahrsagerin und falsche Prophetin“ Jeanne d’Arc wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt  Sie war gerade mal 19 Jahre, die Jungfrau von Orleans, wie Jeanne d’Arc auch bezeichnet wurde, als sie auf dem Marktplatz von Rouen auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Während des Hundertjährigen Krieges verhalf sie dem späteren französischen König Karl VII. zu einem Sieg über Engländer und Burgunder, anschließend geleitete sie Karl zu seiner Königssalbung nach Reims.
Mittwoch, 31. Mai 2023  Die Frauenfrage (1) Maria 2.0?  In vielen Katholischen Kirchen liegen Bücher aus, in die Menschen, die die Kirche besuchen, ihre Bitte und Gebete schreiben können. Oft sind es Dankgebete für die Wiedererlangung von Gesundheit, Gebete für den guten Ausgang einer Operation oder eines Bewerbungsgesprächs oder Gebete für die Eltern, Großeltern, Kinder oder Enkel. In einem solchen Buch war Folgendes zu lesen: „Es ist nicht die Aufgabe der katholischen Kirche, für Leid zu sorgen. Werde ich, Jahrgang 1966, das Ende des klerikalen Patriarchats noch erleben und die Ordination der Frau? Männer, Klerus, setzt euch in die letzte Kirchenbank, schweigt und hört endlich (den Frauen) zu.“
Donnerstag, 1. Juni 2023  Die Frauenfrage (2) Maria 2.0 und das Evangelium der Maria von 160 n. Chr.  Wer Maria 2.0 sagt, muss auch Maria 1.0 mitdenken. Natürlich ist damit die Mutter Jesu damit gemeint. In den Evangelien spielt sie nur eine untergeordnete Rolle, selbst bei der Kreuzigung (außer bei Johannes) tritt sie vermutlich nur als Mutter des Jakobus (dem Herrenbruder) in Erscheinung. Passion und Auferstehung sind viel enger mit Maria aus Magdala verknüpft, und das übereinstimmend in allen Evangelien.
Freitag, 2. Juni 2023
Die Frauenfrage (3)
Aus dem Vorbereitungsdokument zur Weltsynode
Kann   die   Weltsynode   die   bisherige   Rolle   der   Frau   ohne   Zugang   zu   Ämtern   aufbrechen?   Oder   sind
die   Positionen   auf   den   Kontinenten   so   unterschiedlich,   dass   es   kaum   zu   einer   von   allen   getragenen
Neupositionierung kommen kann?
In   den   Texten   aller   sechs   vorbereitenden   Synoden   wird   über   die   Rolle   der   Frau   in   der   Katholischen
Kirche   nachgedacht.   (Die   Grundlage   der   folgenden   Zusammenstellung   findet   sich   auf   katholisch.de   mit
den Redakteur:innen Carina Adams, Matthias Altmann, Benedikt Heider und Felix Neumann.)
Naher Osten
Bei   den   innerkirchlichen   Reformthemen   fällt   vor   allem   die   deutliche   Sprache   zur   Rolle   von   Frauen
in   der   Kirche   ins   Auge.   "Jede   Form   des   Ausschlusses   von   Frauen   von   der   Teilnahme   am   kirchlichen
Leben,   insbesondere   an   der   Ausarbeitung   kirchlicher   Entscheidungen,   sollte   aufgegeben   werden",
heißt      es      im      Abschlussdokument.      Die      Kirchen      sollten      beginnen,      "ernsthaft      über      die
Wiedereinführung   des   Diakonats   der   Frau   nachzudenken".   Damit   folgen   die   unierten   Ostkirchen
Überlegungen in orthodoxen Kirchen.
Europa
Hier    wird    auch    die    Frage    nach    einer    Öffnung    der    Zugangsvoraussetzungen    für    das    Weiheamt
behandelt.   Es   zeigt   sich,   dass   diese   Frage   je   nach   Land   eine   unterschiedliche   Relevanz   hat,   was
auch    an    einigen    Beispielen    belegt    wird:    Während    die    Frage    nach    dem    Frauenpriestertum
mancherorts   kein   großes   Thema   sei,   werde   sie   anderswo   als   Voraussetzung   für   eine   fruchtbarere
Kirche   in   Europa   betrachtet.   Eine   Übereinstimmung   zeige   sich   aber   in   dieser   Thematik:   "Förderung
der   echten   und   wirksamen   Mitverantwortung   des   Gottesvolkes,   Überwindung   des   Klerikalismus".
Dabei   gehe   es   nicht   nur   um   den   Platz   der   Frauen   in   der   Kirche,   sondern   um   ein   Verständnis   für   die
Vielfalt   der   Ämter   als   Ausdruck   des   synodalen   Charakters   der   Kirche.   So   formuliert   das   Prager
Abschlussdokument    die    europäischen    „Prioritäten“       für    die    Weltbischofssynode    auch    ziemlich
vorsichtig.   Es   betont   die   Notwendigkeit,   konkrete   und   mutige   Entscheidungen   über   die   Rolle   der
Frau     in     der     Kirche     und     über     ihre     stärkere     Beteiligung     auf     allen     Ebenen,     auch     an
Entscheidungsprozessen, zu treffen.
Asien
Auch   die   Kirche   Asiens   formuliert   "eine   tiefe   Besorgnis   über   die   mangelnde   Einbeziehung   von
Frauen   in   Leitungs-   und   Entscheidungsprozesse   in   der   Kirche.   Frauen   im   geweihten   Leben,   obwohl
sie   sich   für   die   verschiedenen   Ämter   der   Kirche   engagieren,   erleben   ein   Gefühl   der   Entfremdung,
deren    Stimmen    in    den    politischen    Entscheidungen    der    Kirche    oft    nicht    ausreichend    gehört
werden."   Es   bestehe   Bedarf,   die   kirchlichen   Leitungsstrukturen   zu   erneuern   und   eine   "sinnvolle
Beteiligung von Frauen" zu ermöglichen.
Eine     Problematik     dabei     seien     kulturelle     Unterschiede     und     die     traditionellen     patriarchalen
Strukturen   asiatischer   Gesellschaften.   Die   Rolle   der   Frau   werde   oftmals   als   zweitrangig   angesehen.
Einige   Länder   berichteten   jedoch,   dass   Männer   sich   nicht   in   der   Kirche   engagierten   und   unter
diesen Umständen Frauen Führungsrollen übernähmen.
Nordamerika
Frauen   sollten   eine   größere   Präsenz   in   der   Kirche   bekommen.   "Ein   häufig   zu   hörender   Ruf   war,
dass   'mehr   Raum   für   sie   geöffnet   werden   muss,   insbesondere   an   den   Entscheidungstischen'"   Die
Kirche   sei   ermutigt   worden,   "die   Rolle   der   Frau   anzuerkennen,   zu   erkennen   und   zu   fördern   ...   damit
sie eine größere Präsenz in der Kirche haben".
Lateinamerika und Karibik
Was   die   aktuelle   Rolle   der   Frau   in   der   Kirche   angeht,   scheint   man   sich   eher   unschlüssig   zu   sein.
Einigen   Stimmen   zufolge   würden   Frauen   bereits   erfolgreich   in   für   Laien   offenen   Gremien   integriert.
Andere wiederum hätten "das Gefühl, dass Frauen 'billige Arbeitskräfte' der Kirche seien.
Für     die     Zukunft     entsteht     daraus     aber     eine     deutliche     Forderung:     Zur     Einführung     des
Frauendiakonats   wird   das   Argument   der   gelebten   Glaubensrealität   angedeutet;   es   sei   in   Betracht
zu ziehen "unter der Berücksichtigung, was in verschiedenen Gemeinden schon gelebt wird.“
Außerdem   fordert   das   Papier   die   Prüfung   der   "Nützlichkeit   des   Zölibats   und   seine   Beziehung   zum
priesterlichen   Leben".   Abschließend   wird   zu   dem   Themenblock   Frauenpriestertum   und   Zölibat   eine
Revision   der   gesamten   Theologie   des   Ämterprofils   gefordert   wird,   auch   unter   Einbeziehung   des
Priesterbegriffs, sowie „der Öffnung mancher Ämter für Frauen“.
Gemeinsam   mit   der   Zölibatsfrage   greifen   die   Bischöfe   erneut   die   bei   der   Amazonassynode   bereits
besprochene Frage der Viri probati auf.
Auch   denjenigen,   "die   auch   in   unserer   Kirche"   ausgegrenzt   seien,   müsse   man   sich   zuwenden.   Hier
ist    die    Rede    von    Menschen    des    LGBTQ-Spektrums,    Paaren    in    zweiter    Ehe,    Priester    in    neuen
Lebenslagen und "Frauen, die aus Angst abgetrieben haben".
Afrika und Madagaskar
Während    das    Dokument    die    "Herausforderungen    zerbrochener    Ehen,    die    auf    traditionellen
Praktiken   beruhen,   die   durch   christliche   Werte   und   andere   sozioökonomische   Faktoren   nur   schwer
zu   verändern   sind"   und   Polygamie   als   Probleme   der   afrikanischen   Kirche   benennt,   kommt   anders
als   in   allen   anderen   Dokumenten   die   Frage   nach   LGBTQI-Christen   nicht   zu   Wort.   Themen   wie
Inklusivität,   Transparenz   und   die   Frauenfrage   spielen   jedoch   auch   auf   dem   afrikanischen   Kontinent
eine große Rolle.
Ozeanien
Die    Kirche    in    Ozeanien    räumt    Spannungen    ein.    Dazu    gehören    unterschiedliche    Haltungen    zu
sexueller    und    geschlechtlicher    Vielfalt,    zur    Rolle    der    Frauen    in    der    Kirche    und    verschiedene
Ansichten über die Möglichkeit einer Veränderung der kirchlichen Lehre. "
Das   Papier   spricht   auch   von   Spannungen   beim   Verständnis   von   Inkulturation.   "Einige   betrachten
die   Traditionen   der   Weltkirche   als   eine   Art   Auferlegung   auf   die   lokale   Kultur   und   sogar   als   eine
Form   von   Kolonialismus.   Andere   sind   der   Ansicht,   dass   Gott   in   jeder   Kultur   gegenwärtig   ist   und
dass   jede   Kultur   bereits   christliche   Wahrheiten   zum   Ausdruck   bringt.   Eine   andere   Ansicht   ist,   dass
Christen   einige   vorchristliche   kulturelle   Praktiken   nicht   übernehmen   und   anpassen   können.   Wenn
zum   Beispiel   ein   Priester   die   Symbolik   des   Häuptlings   eines   Dorfes   annimmt,   wird   der   Priester   zu
einem Symbol der Macht und nicht des Dienstes", heißt es.
Fazit
Wer   bis   hierher   durchgehalten   hat,   mag   bezüglich   der   Frauenfrage   ein   wenig   an   Enthusiasmus
verloren   haben.   Die   Vielzahl   der   Probleme,   die   zum   Ausdruck   kommen,   könnte   zumindest   die
Forderung   nach   einer   Öffnung   der   Ämter   für   Frauen   zu   einem   Randthema   werden   lassen.   Und   wer
sich   einen   starken   Pusch   des   deutschen   Synodalen   Wegs   in   die   Weltsynode   erhofft   hatte,   wird
angesichts des mageren Niederschlags seine Hoffnung zumindest dämpfen müssen.
Aufbruch stellt man sich aus deutscher Sicht entschieden anders vor!
Unabhängiger Journalismus in der Diözese Rottenburg-Stuttgart
K-Punkt
Rottenburg
„Kein begründeter Verdacht wird vertuscht, und jeder Täter wurde und wird zur Rechenschaft gezogen, bestraft, aus der Pastoral herausgenommen und vom Dienst suspendiert.“, sagte Bischof Fürst 2018.
Redaktion
Dienstag, 30. Mai 2023  „Ketzerin“, „Hexe und Zauberin, Wahrsagerin und falsche Prophetin“ Jeanne d’Arc wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt  Sie war gerade mal 19 Jahre, die Jungfrau von Orleans, wie Jeanne d’Arc auch bezeichnet wurde, als sie auf dem Marktplatz von Rouen auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Während des Hundertjährigen Krieges verhalf sie dem späteren französischen König Karl VII. zu einem Sieg über Engländer und Burgunder, anschließend geleitete sie Karl zu seiner Königssalbung nach Reims. Mittwoch, 31. Mai 2023  Die Frauenfrage (1) Maria 2.0?  In vielen Katholischen Kirchen liegen Bücher aus, in die Menschen, die die Kirche besuchen, ihre Bitte und Gebete schreiben können. Oft sind es Dankgebete für die Wiedererlangung von Gesundheit, Gebete für den guten Ausgang einer Operation oder eines Bewerbungsgesprächs oder Gebete für die Eltern, Großeltern, Kinder oder Enkel. In einem solchen Buch war Folgendes zu lesen: „Es ist nicht die Aufgabe der katholischen Kirche, für Leid zu sorgen. Werde ich, Jahrgang 1966, das Ende des klerikalen Patriarchats noch erleben und die Ordination der Frau? Männer, Klerus, setzt euch in die letzte Kirchenbank, schweigt und hört endlich (den Frauen) zu.“
Die Frauenfrage: Die Weltsynode
Bild: Gerd Altmann, Freiburg
Freitag, 2. Juni 2023
Die Frauenfrage (3)
Aus dem Vorbereitungsdokument zur
Weltsynode
Kann    die    Weltsynode    die    bisherige    Rolle    der    Frau    ohne
Zugang   zu   Ämtern   aufbrechen?   Oder   sind   die   Positionen   auf
den   Kontinenten   so   unterschiedlich,   dass   es   kaum   zu   einer
von allen getragenen Neupositionierung kommen kann?
In   den   Texten   aller   sechs   vorbereitenden   Synoden   wird   über
die   Rolle   der   Frau   in   der   Katholischen   Kirche   nachgedacht.
(Die   Grundlage   der   folgenden   Zusammenstellung   findet   sich   auf
katholisch.de   mit   den   Redakteur:innen   Carina   Adams,   Matthias
Altmann, Benedikt Heider und Felix Neumann.)
Naher Osten
Bei   den   innerkirchlichen   Reformthemen   fällt   vor   allem   die
deutliche   Sprache   zur   Rolle   von   Frauen   in   der   Kirche   ins
Auge.    "Jede    Form    des    Ausschlusses    von    Frauen    von    der
Teilnahme    am    kirchlichen    Leben,    insbesondere    an    der
Ausarbeitung   kirchlicher   Entscheidungen,   sollte   aufgegeben
werden",    heißt    es    im    Abschlussdokument.    Die    Kirchen
sollten   beginnen,   "ernsthaft   über   die   Wiedereinführung   des
Diakonats     der     Frau     nachzudenken".     Damit     folgen     die
unierten Ostkirchen Überlegungen in orthodoxen Kirchen.
Europa
Hier     wird     auch     die     Frage     nach     einer     Öffnung     der
Zugangsvoraussetzungen   für   das   Weiheamt   behandelt.   Es
zeigt      sich,      dass      diese      Frage      je      nach      Land      eine
unterschiedliche     Relevanz     hat,     was     auch     an     einigen
Beispielen     belegt     wird:     Während     die     Frage     nach     dem
Frauenpriestertum    mancherorts    kein    großes    Thema    sei,
werde   sie   anderswo   als   Voraussetzung   für   eine   fruchtbarere
Kirche   in   Europa   betrachtet.   Eine   Übereinstimmung   zeige
sich   aber   in   dieser   Thematik:   "Förderung   der   echten   und
wirksamen          Mitverantwortung          des          Gottesvolkes,
Überwindung   des   Klerikalismus".   Dabei   gehe   es   nicht   nur
um    den    Platz    der    Frauen    in    der    Kirche,    sondern    um    ein
Verständnis    für    die    Vielfalt    der    Ämter    als    Ausdruck    des
synodalen   Charakters   der   Kirche.   So   formuliert   das   Prager
Abschlussdokument   die   europäischen   „Prioritäten“     für   die
Weltbischofssynode   auch   ziemlich   vorsichtig.   Es   betont   die
Notwendigkeit,   konkrete   und   mutige   Entscheidungen   über
die    Rolle    der    Frau    in    der    Kirche    und    über    ihre    stärkere
Beteiligung     auf     allen     Ebenen,     auch     an     Entscheidungs-
prozessen, zu treffen.
Asien
Auch   die   Kirche   Asiens   formuliert   "eine   tiefe   Besorgnis   über
die   mangelnde   Einbeziehung   von   Frauen   in   Leitungs-   und
Entscheidungsprozesse   in   der   Kirche.   Frauen   im   geweihten
Leben,    obwohl    sie    sich    für    die    verschiedenen    Ämter    der
Kirche    engagieren,    erleben    ein    Gefühl    der    Entfremdung,
deren    Stimmen    in    den    politischen    Entscheidungen    der
Kirche    oft    nicht    ausreichend    gehört    werden."    Es    bestehe
Bedarf,   die   kirchlichen   Leitungs-strukturen   zu   erneuern   und
eine "sinnvolle Beteiligung von Frauen" zu ermöglichen.
Eine   Problematik   dabei   seien   kulturelle   Unterschiede   und
die      traditionellen      patriarchalen      Strukturen      asiatischer
Gesellschaften.     Die     Rolle     der     Frau     werde     oftmals     als
zweitrangig   angesehen.   Einige   Länder   berichteten   jedoch,
dass   Männer   sich   nicht   in   der   Kirche   engagierten   und   unter
diesen Umständen Frauen Führungsrollen übernähmen.
Nordamerika
Frauen     sollten     eine     größere     Präsenz     in     der     Kirche
bekommen.   "Ein   häufig   zu   hörender   Ruf   war,   dass   'mehr
Raum   für   sie   geöffnet   werden   muss,   insbesondere   an   den
Entscheidungstischen'"   Die   Kirche   sei   ermutigt   worden,   "die
Rolle   der   Frau   anzuerkennen,   zu   erkennen   und   zu   fördern   ...
damit sie eine größere Präsenz in der Kirche haben".
Lateinamerika und Karibik
Was   die   aktuelle   Rolle   der   Frau   in   der   Kirche   angeht,   scheint
man   sich   eher   unschlüssig   zu   sein.   Einigen   Stimmen   zufolge
würden    Frauen    bereits    erfolgreich    in    für    Laien    offenen
Gremien   integriert.   Andere   wiederum   hätten   "das   Gefühl,
dass Frauen 'billige Arbeitskräfte' der Kirche seien.
Für     die     Zukunft     entsteht     daraus     aber     eine     deutliche
Forderung:   Zur   Einführung   des   Frauendiakonats   wird   das
Argument   der   gelebten   Glaubensrealität   angedeutet;   es   sei
in   Betracht   zu   ziehen   "unter   der   Berücksichtigung,   was   in
verschiedenen Gemeinden schon gelebt wird.“
Außerdem   fordert   das   Papier   die   Prüfung   der   "Nützlichkeit
des     Zölibats     und     seine     Beziehung     zum     priesterlichen
Leben".       Abschließend       wird       zu       dem       Themenblock
Frauenpriestertum   und   Zölibat   eine   Revision   der   gesamten
Theologie    des    Ämterprofils    gefordert    wird,    auch    unter
Einbeziehung     des     Priesterbegriffs,     sowie     „der     Öffnung
mancher Ämter für Frauen“.
Gemeinsam    mit    der    Zölibatsfrage    greifen    die    Bischöfe
erneut   die   bei   der   Amazonassynode   bereits   besprochene
Frage der Viri probati auf.
Auch   denjenigen,   "die   auch   in   unserer   Kirche"   ausgegrenzt
seien,    müsse    man    sich    zuwenden.    Hier    ist    die    Rede    von
Menschen    des    LGBTQ-Spektrums,    Paaren    in    zweiter    Ehe,
Priester   in   neuen   Lebenslagen   und   "Frauen,   die   aus   Angst
abgetrieben haben".
Afrika und Madagaskar
Während       das       Dokument       die       "Herausforderungen
zerbrochener      Ehen,      die      auf      traditionellen      Praktiken
beruhen,      die      durch      christliche      Werte      und      andere
sozioökonomische   Faktoren   nur   schwer   zu   verändern   sind"
und     Polygamie     als     Probleme     der     afrikanischen     Kirche
benennt,   kommt   anders   als   in   allen   anderen   Dokumenten
die   Frage   nach   LGBTQI-Christen   nicht   zu   Wort.   Themen   wie
Inklusivität,   Transparenz   und   die   Frauenfrage   spielen   jedoch
auch auf dem afrikanischen Kontinent eine große Rolle.
Ozeanien
Die     Kirche     in     Ozeanien     räumt     Spannungen     ein.     Dazu
gehören     unterschiedliche     Haltungen     zu     sexueller     und
geschlechtlicher   Vielfalt,   zur   Rolle   der   Frauen   in   der   Kirche
und    verschiedene    Ansichten    über    die    Möglichkeit    einer
Veränderung der kirchlichen Lehre. "
Das   Papier   spricht   auch   von   Spannungen   beim   Verständnis
von    Inkulturation.    "Einige    betrachten    die    Traditionen    der
Weltkirche   als   eine   Art   Auferlegung   auf   die   lokale   Kultur   und
sogar    als    eine    Form    von    Kolonialismus.    Andere    sind    der
Ansicht,   dass   Gott   in   jeder   Kultur   gegenwärtig   ist   und   dass
jede    Kultur    bereits    christliche    Wahrheiten    zum    Ausdruck
bringt.     Eine     andere     Ansicht     ist,     dass     Christen     einige
vorchristliche    kulturelle    Praktiken    nicht    übernehmen    und
anpassen    können.    Wenn    zum    Beispiel    ein    Priester    die
Symbolik   des   Häuptlings   eines   Dorfes   annimmt,   wird   der
Priester     zu     einem     Symbol     der     Macht     und     nicht     des
Dienstes", heißt es.
Fazit
Wer    bis    hierher    durchgehalten    hat,    mag    bezüglich    der
Frauenfrage   ein   wenig   an   Enthusiasmus   verloren   haben.   Die
Vielzahl   der   Probleme,   die   zum   Ausdruck   kommen,   könnte
zumindest   die   Forderung   nach   einer   Öffnung   der   Ämter   für
Frauen   zu   einem   Randthema   werden   lassen.   Und   wer   sich
einen   starken   Pusch   des   deutschen   Synodalen   Wegs   in   die
Weltsynode    erhofft    hatte,    wird    angesichts    des    mageren
Niederschlags seine Hoffnung zumindest dämpfen müssen.
Aufbruch   stellt   man   sich   aus   deutscher   Sicht   entschieden
anders vor!
Donnerstag, 1. Juni 2023  Die Frauenfrage (2) Maria 2.0 und das Evangelium der Maria von 160 n. Chr.  Wer Maria 2.0 sagt, muss auch Maria 1.0 mitdenken. Natürlich ist damit die Mutter Jesu damit gemeint. In den Evangelien spielt sie nur eine untergeordnete Rolle, selbst bei der Kreuzigung (außer bei Johannes) tritt sie vermutlich nur als Mutter des Jakobus (dem Herrenbruder) in Erscheinung. Passion und Auferstehung sind viel enger mit Maria aus Magdala verknüpft, und das übereinstimmend in allen Evangelien.