Unabhängiger Journalismus in der Diözese Rottenburg-Stuttgart
K-Punkt-Rottenburg
Youtube-Videos zum Thema Missbrauch und Aufarbeitung
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Das Domkapitel tagt unter der Leitung von Bischof Leiprecht, Quelle: Süddeutscher Rundfunk
Mittwoch, 10. April 2024 Die Aufarbeitungskommission der Diözese veröffentlicht ihren Bericht für das Jahr 2023 "In der Diözese Rottenburg-Stuttgart war bis in die 1990er Jahre hinein eine für den Umgang mit sexuellem Missbrauch durch Kleriker problematische Gemengelage wirksam, bestehend aus Dilettantismus, Überforderung und Inkompetenz, Verschleierung oder Vertuschung, Sprachlosigkeit, Befangenheit und eigene Betroffenheit durch persönliche, berufliche und vor allem geistliche Verbindungen zu den Tätern. Auf sämtlichen Ebenen ist im Kontrast dazu in der neueren Zeit eine deutliche Professionalisierung, ernsthafte Auseinandersetzung und Konfrontation mit dem Thema sexualisierte Gewalt festzustellen." Aus dem Bericht der Aufarbeitungskommission, gewonnen aus Zeitzeugengesprächen. Bei weitem genauer wurde noch einmal die Zeit Bischof Leiprechts untersucht. Ein schwerer Fall von Vertuschung "Ein schwerer Fall von Vertuschung trifft Bischof Leiprecht. Nach einem Missbrauchsfall (Geschlechtsverkehr mit zwei minderjährigen Mädchen) schreibt der damalige Domkapitular, dass der Ordinarius bereit sei, die Suspension aufzuheben: „Dich für eine Tätigkeit in der Augsburger Diözese zu beurlauben und will auch, wenn Gras über alles gewachsen ist, einer späteren Rückkehr in die Diözese sich nicht verschließen.“ „Da die Verfehlungen geheim waren, haben wir von einer sofortigen Suspendierung abgesehen“. Aus den Dokumenten folgt dann, dass „trotz Sühne- und Sicherheitsmaßnahmen“ und Androhung einer Suspension im Wiederholungsfalle es mit einem der Mädchen zu einem weiteren Missbrauch („Rückfall“) kam. Das Unterlassen der Suspendierung und der unterlassene Abzug aus der Gemeinde war damit ursächlich für eine weitere Tat, die somit in den Verantwortungsbereich des Bischofs fällt. Erst nach diesem Vorfall wurde der Pfarrer aus der Gemeinde entfernt. Vielmehr rühmte man sich der erfolgreichen Vertuschung: „Obwohl die Verfehlungen allmählich in der Gemeinde durchsickerten kam es infolge des sofortigen kirchlichen Zugriffs zu keiner Anklage und infolgedessen auch zu keiner gerichtlichen Verfolgung. Später wird die Suspension wieder aufgehoben. Der Generalvikar bittet den Bischof von Augsburg, Dr. Joseph Freundorfer, um eine zeitweilige Übernahme: „Die Gründe für die Beurlaubung sind in der Beilage aufgeführt“. Es wird dann zugesagt, Versicherungsbeiträge der Haushälterin zu übernehmen und angeboten, den Pfarrer ggf. wieder zurückzunehmen. „Um (…) im Falle einer Indiskretion vor Unannehmlichkeiten zu bewahren, möchten wir ihn jedoch erst nach Eintritt der Verjährung (1965) wieder in unseren Diözesandienst verwenden.“ „Wir bitten, diese Beilage im Geheimarchiv zu deponieren“." Leiprecht, der Ehrenbürger Zu erwähnen wäre in diesem Zusammenhang, das Bischof Carl Josef Leiprecht Ehrenbürger der Städte Rottenburg und Leutkirch ist, dass nach ihm Straßen benannt sind, es in Rottenburg eine Bischof-Leiprecht-Schule gibt und in Stuttgart-Degerloch das Bischof-Leiprecht-Zentrum. Da wäre es unter Berücksichtigung dieser neuen Fakten (schwere Vertuschung mit der Folge einer weiteren Tat) dringend an der Zeit, diese Ehrungen einer Überprüfung zu unterziehen.
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„Kein begründeter Verdacht wird vertuscht, und jeder Täter wurde und wird zur Rechenschaft gezogen, bestraft, aus der Pastoral herausgenommen und vom Dienst suspendiert.“, sagte Bischof Fürst 2018.
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Das Domkapitel tagt unter der Leitung von Bischof Leiprecht, Quelle: SDR
Mittwoch, 10. April 2024 Die Aufarbeitungskommission der Diözese veröffentlicht ihren Bericht für das Jahr 2023 "In der Diözese Rottenburg-Stuttgart war bis in die 1990er Jahre hinein eine für den Umgang mit sexuellem Missbrauch durch Kleriker problematische Gemenge-lage wirksam, bestehend aus Dilettantismus, Über-forderung und Inkompetenz, Verschleierung oder Vertuschung, Sprachlosigkeit, Befangenheit und eigene Betroffenheit durch persönliche, berufliche und vor allem geistliche Verbindungen zu den Tätern. Auf sämtlichen Ebenen ist im Kontrast dazu in der neueren Zeit eine deutliche Professionalisierung, ernsthafte Auseinandersetzung und Konfrontation mit dem Thema sexualisierte Gewalt festzustellen." Aus dem Bericht der Aufarbeitungskommission, gewon- nen aus Zeitzeugengesprächen. Bei weitem genauer wurde noch einmal die Zeit Bischof Leiprechts unter- sucht. Ein schwerer Fall von Vertuschung "Ein schwerer Fall von Vertuschung trifft Bischof Leiprecht. Nach einem Missbrauchsfall (Geschlechts- verkehr mit zwei minderjährigen Mädchen) schreibt der damalige Domkapitular, dass der Ordinarius bereit sei, die Suspension aufzuheben: „Dich für eine Tätigkeit in der Augsburger Diözese zu beurlauben und will auch, wenn Gras über alles gewachsen ist, einer späteren Rückkehr in die Diözese sich nicht verschließen.“ „Da die Verfehlungen geheim waren, haben wir von einer sofortigen Suspendierung abgesehen“. Aus den Dokumenten folgt dann, dass „trotz Sühne- und Sicherheitsmaßnahmen“ und Androhung einer Suspension im Wiederholungsfalle es mit einem der Mädchen zu einem weiteren Missbrauch („Rückfall“) kam. Das Unterlassen der Suspendierung und der unterlassene Abzug aus der Gemeinde war damit ursächlich für eine weitere Tat, die somit in den Verantwortungsbereich des Bischofs fällt. Erst nach diesem Vorfall wurde der Pfarrer aus der Gemeinde entfernt. Vielmehr rühmte man sich der erfolgreichen Vertuschung: „Obwohl die Verfehlungen allmählich in der Gemeinde durchsickerten kam es infolge des sofortigen kirchlichen Zugriffs zu keiner Anklage und infolgedessen auch zu keiner gerichtlichen Verfolgung. Später wird die Suspension wieder aufgehoben. Der Generalvikar bittet den Bischof von Augsburg, Dr. Joseph Freundorfer, um eine zeitweilige Übernahme: „Die Gründe für die Beurlaubung sind in der Beilage aufgeführt“. Es wird dann zugesagt, Versicherungsbeiträge der Haushälterin zu übernehmen und angeboten, den Pfarrer ggf. wieder zurückzunehmen. „Um (…) im Falle einer Indiskretion vor Unannehmlichkeiten zu bewahren, möchten wir ihn jedoch erst nach Eintritt der Verjährung (1965) wieder in unseren Diözesandienst verwenden.“ „Wir bitten, diese Beilage im Geheimarchiv zu deponieren“." Leiprecht, der Ehrenbürger Zu erwähnen wäre in diesem Zusammenhang, das Bischof Carl Josef Leiprecht Ehrenbürger der Städte Rottenburg und Leutkirch ist, dass nach ihm Straßen benannt sind, es in Rottenburg eine Bischof-Leiprecht- Schule gibt und in Stuttgart-Degerloch das Bischof- Leiprecht-Zentrum. Da wäre es unter Berücksichtigung dieser neuen Fakten (schwere Vertuschung mit der Folge einer weiteren Tat) dringend an der Zeit, diese Ehrungen einer Überprüfung zu unterziehen.